Partei
Von: Miriam Üblacker (26.1.2018)
Am Dienstag, 23.01., organisierte die Grüne & Alternative Jugend Wienerwald gemeinsam mit den Grünen Purkersdorf einen Vortrag zur Geschichte der österreichischen Burschenschaften. Neben ihren ideologischen Grundlagen wurde auch ihr Einfluss auf die gegenwärtige österreichische Politik thematisiert und diskutiert.
20 von 51 Mandataren der FPÖ im Nationalrat sind gegenwärtig Teil einer Burschenschaft oder einer Mädelschaft. Diese Rekordzahl an Parlamentariern, die rechtsextremen Verbindungen angehören, nahm sich die Grüne & Alternative Jugend Wienerwald zum Anlass, einen Vortrag zum Thema Burschenschaften zu veranstalten. Vergangenen Dienstag lud die Jugendgruppe gemeinsam mit den Grünen Purkersdorf zu einer Informationsveranstaltung in die Bühne, um sich mit dem Welt- und Menschenbild dieser rechtsextremen Verbindungen zu beschäftigen. Das Urteil: alles andere als gut. „Die deutschnationalen Burschenschaften in Österreich vertreten eine Ideologie, die von Antisemitismus, Rassismus und Sexismus geprägt ist. Da wundert auch der Fall Udo Landbauer nicht, der sogar zufällig am Tag unseres Vortrags vom Falter aufgedeckt wurde“, so Miriam Üblacker, Sprecherin der Grünen & Alternativen Jugend Wienerwald. „Viel verwundernder ist für uns, dass auf die Aufdeckung dieses Falls nicht sofortige Rücktrittsforderungen auch vonseiten unserer Regierung folgten. Leben wir mittlerweile wirklich in einem Österreich, in dem offenkundige Verbindungen zu rechtsextremen Gedankengut keinerlei politische Konsequenzen haben?“
Verwundernd war für die Jugendgruppe darüber hinaus auch das Verhalten der von der ÖVP geführten Gemeinde in Gablitz, die sich weigerte Plakate zur Bewerbung der Veranstaltung aufzuhängen. „Unter dem Vorwand der Wahlwerbung wurde es von der Gemeinde abgelehnt den Vortrag zu bewerben. Das Motto der ÖVP Gablitz dabei scheinbar: jegliche Aufklärung über Burschenschaften verhindern. Gerade in Anbetracht des Falls Landbauer ist das ein Skandal“, hält die Jugendgruppe fest. „Es ist höchste Zeit, dass auch die Gemeinden sich mit der Gefahr des Rechtsextremismus ernsthaft befassen – und nicht Informationen unterdrücken.“