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Do, 13.03.2014

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10.12.2009 18:05

Gender und Nachhaltigkeit

Im Nachhaltigkeitskonzept werden Handlungen so gesetzt, dass sie auch allen nachfolgenden Generationen „zu Gute kommen“.

Gender Mainstraming legt den Focus auf die Geschlechtergerechtigkeit von politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Konzepten. Gendergerechte Handlungen sind so zu setzen, dass sie Chancengleichheit (vor allem auch in Verteilungsfragen) zwischen den Geschlechtern herstellen.    

Die Prozesse, die heute noch immer zur Zerstörung unserer Umwelt führen sind weitgehend auch die, die auf Kosten der Menschlichkeit Ausbeutung von Individuen und Völkern für höheren Profit hinnehmen. Und wenn es um Menschenrechte geht, dann sind es immer noch die Frauen, die in fast allen Gesellschaften unserer Erde weniger Zugang zu:

  • Bildung
  • Menschenwürdigen Arbeitsplätzen
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  • Geld
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  • Rechtssicherheit
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  • Körperlicher Sicherheit
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und vieles mehr haben.

So arm kann eine Gesellschaft gar nicht sein, dass Frauen und ihre Kinder nicht noch eine Stufe weiter von Verbesserung entfernt sind.

Unsere derzeitige Welt mit seinem gesamtem gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Konzept ist ein, in den wesentlichsten Zügen von Männern geprägtes, System. Es ist nur natürlich, dass seine Wirkungsweise auch wieder den selben Strukturen und damit letztlich den Männern zugute kommt. Man nennt das auch Patriarchat.

Der wichtigste und spezfischte Beitrag der Frauen zum Erhalt der Gesellschaft, ihre noch immer vorhandene Bereitschaft Kinder zu bekommen ist auf fast allen Ebenen ein Hemmschuh bei der Entwicklung innerhalb klassisch erfolgreicher westlicher Strukturen und Hierarchien. Mutter sein hält uns (Frauen) für viele Jahre ganz oder teilweise von dem ab, was gesellschaftlich heute den höchsten Stellenwert hat. Seine (männliche) Persönlichkeit in einer Karriere in den Dienst der gesellschaftlichen Weiterentwicklung zu stellen. Die wohin führt? In Wirtschaftswachstum? Für wen? Wo profitiert der große Teil der Frauen dieser Welt wirklich davon? Sind sie nicht viel eher oft Verliererinnen?

 

An allen Ecken und Enden erkennen wir, wenn wir aufmerksam sind, die oben genannten Auswirkungen.

 

  • Frauen und Mädchen leisten weltweit 2/3 aller gesellschaftlich nötigen Arbeit für nur 10% des Einkommens.

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  • 99% des weltweiten Vermögens gehört Männern.

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  • Von den 1,3 Milliarden Menschen, die in absoluter Armut leben, sind 2/3 Frauen.

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  • 42% der Frauen haben keine eigene Pension.

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  • Frauen verdienen im Schnitt 44% weniger als Männer.

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Aber jetzt zu Großteil der Frauen. Die leben nicht hier, im wirtschaftlich entwickelten Norden.

Das sind die Frauen Afrikas, Südamerikas und Asiens.

 Wie sieht denn deren Lebensperspektive aus?

In Südamerika schaffen zum größten Teil Frauen die überlebenswichtiges regionalen Strukturen auf Basis ihrer sozialen Verbindungen als Ersatz für die völlig zusammengebrochene staatliche Infrastruktur. Das Überleben ihrer Kinder hängt davon ab. Sie müssen einfach etwas tun.

In der Region, mit der Nutzung von Boden haben Frauen noch Macht und Einfluss auf den Ablauf ihres Lebens, auf die Art und Weise wie ihre Nahrung hergestellt wird, ....

Wenn sie diesen Zugang verlieren, z.B. verkaufen müssen oder enteignet werden bleibt ihnen nur sich zu verdingen (werden sie damit zum Ding?). Und nicht wenige Frauen aus den wirtschaftlich schwächsten Regionen werden zu Prostituierten.

Wem diese Entwicklung zugute kommt brauchen wir wohl nicht zu fragen.

Mit unserem derzeitigen Wirtschaftenssystem findet ein permanenter Umverteilungsprozess von unten nach oben statt. Vom „einfachen Volk“ sei es durch Steuersysteme die immer mehr einer „flat tax“ ähneln, durch Handelsabkommen, durch Strukturänderungen u.s.w.

Zum Beispiel wird in Mexico immer weniger Mais angebaut, da die Agrarindustrie des Mittleren Westens der USA „billiger“ produzieren kann und die KleinbäuerInnen auf den regionalen Märkten vom Verkauf ihres eigenen Maises nicht mehr leben können. Dieses kleine Beispiel steht hier stellvertretend für unendlich viele Prozesse die derzeit dafür sorgen, dass regionale Produktionsmittel wirtschaftlich gegenüber den globalisierten Strukturen massiv ins Hintertreffen geraten.

Nach der Zerstörung kleinräumiger Strukturen folgt eine „Technische Revolution“. Von der „Grünen“ im vorigen Jahrhundert, die die gewachsenen Landwirtschaftlichen Strukturen auf Agrarindustrie umstellte stehen wir heute vor der Gentechnischen. Gemeinsam sind diesen Veränderungsprozessen, dass sie Menschen ihre selbstbestimmte Lebensgrundlage zerstören, dafür Bilder von Wohlstand und sicheren Arbeitsplätzen zeichnen mit dem Ergebnis der völligen Abhängigkeit.

Es geht um Macht und Einfluss.

Macht im Sinne von „machen“ handeln können. Die ursprüngliche Bedeutung der Worte macht es klar. Wir handeln oder wir werden be-handelt.

Wir nehmen Einfluss oder die Umstände beeinflussen uns.

Es geht also auch darum, dass Frauen wieder Raum haben zu handeln, sich ihre Umwelt nach ihren Bedürfnissen zu gestalten.

Tausendfach nachweisbar ist, dass die Zerstörung regionaler Zusammenhänge zugunsten von globalen Konzentrationsprozessen nur denen nützt, die diese Mitbestimmen und daran teilhaben können.

Hier schließt sich jetzt der Kreis hin zu unserer Arbeit.

Der Zugang zu Energie gehört ganz wesentlich zu den strukturbildenden Teil eines Wirtschaftssystems.

Die AEE- Arbeitsgemeinschaft ERNEUERBARE ENERGIE setzt sich nicht nur für den Einsatz Erneuerbarer ein. Sie unterstützt ganz ausdrücklich regionale Energieerzeugung, um damit regionaler Wertschöpfung und regionalem Einfluss die Türe für nachhaltige Entwicklung zu öffnen.

Solange der regionale Bezug erhalten ist interessieren sich Menschen in wesentlich höherem Maße, beteiligen sich, versorgen sich selbst – bleiben unabhängig von Strukturen auf die sie wegen ihrer Große keinen Einfluss mehr hätten.

Die Veränderung des Systems hin zu einem, in dem die Wirtschaft zum Nutzen der Menschen da ist und nicht die Menschen einem Wirtschaftssystem zur Verfügung zu stehen haben kann also als Weg sowohl zu Nahhaltigkeit als auch zu Gendergerechtigkeit führen.

Ein Wertesystem der Vielfalt und Gerechtigkeit, das für langfristig stabile Lebensgrundlagen für alle sorgt stärkt nachhaltig auch Frauen und verschafft ihnen unter anderem den Handlungsspielraum der ihnen langfristig Eigenständigkeit und  Chancengleichheit ermöglichen wird.

Wir sollten bedenken, dass der Begriff selbst ursprünglich von einer Frau, der früheren Norwegischen Präsidentin Brundtland geprägt wurde, und das ist vermutlich kein Zufall!

Wir werden unsere Ziele in der nachhaltigen Entwicklung also genau dann erreicht haben wenn ihre Auswirkungen sichtbar und spürbar bei den ärmsten Frauen dieser Welt angekommen sind!

 




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