Von: Florian Ladenstein (19.12.2015)
In der Gemeinderatssitzung vom 3. Dezember wurde in Gablitz auf Initiative der Grünen Liste einstimmig beschlossen, dass gemeindeeigene Kulturveranstaltungen künftig leichter zugänglich werden sollen.
Vergangenen Donnerstag wurde in Gablitz der Beschluss gefasst, Partnerin des vom Schauspielhaus Wien und der Armutskonferenz initiierten Vereins „Hunger auf Kunst und Kultur“ zu werden. Partnerinnen dieser Aktion ermöglichen Menschen mit finanziellen Engpässen die Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben. Mit dem von der Caritas ausgegebenen Kulturpass erhalten Menschen in prekärer Einkommenssituation freien Eintritt bei allen Kultureinrichtungen, die Teil der Aktion sind. Gablitz setzt mit diesem Beitritt einen sinnvollen Schritt für eine inklusive Gesellschaft, in der keine Person ausgegrenzt wird.
Nach dem Abschluss der nötigen Vereinbarungen werden künftig 3 Prozent der Gesamtkartenanzahl bei gemeindeeigenen Kulturveranstaltungen kostenlos für KulturpassbesitzerInnen zur Verfügung gestellt. Das eigentliche Ziel bleibt natürlich weiterhin, dass alle Menschen endlich ausreichend Mittel und Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes Leben haben. Solange die Kluft zwischen Arm und Reich jedoch nicht beseitigt wird, gilt es von Armut betroffene Menschen bestmöglich zu unterstützen und keinesfalls auszugrenzen. Bei Bezug von Bedarfsorientierter Mindestsicherung, Pensionsausgleichszulage, Mindestsicherungsrichtsatzergänzung oder Taschengeld für AsylwerberInnen, sind Personen deshalb ohne weitere Einzelprüfung zum Besitz eines Kulturpasses berechtigt. Die Ausgabe und etwaige Prüfung sonstiger Kriterien wird die örtliche Caritas übernehmen.
Personen die sich die Teilnahme am gesellschaftlichen Alltag nicht leisten können, tendieren dazu zu vereinsamen. Kunst und Kultur machen es möglich Freundschaften und Beziehungen aufzubauen, in Kontakt zu bleiben, Lebensqualität zurückzugewinnen und die Hoffnung trotz schwieriger Zeiten zu behalten. Mit dem Beitritt wird Gablitz eine von sehr wenigen Gemeinden in Niederösterreich werden, die hier gemeinsam mit der Aktion ein erstes Angebot geschaffen haben. Schön wäre es, wenn weitere Nachbarsgemeinden und Kultureinrichtungen unserem Beispiel nachfolgen und ebenso hungrig danach werden.
Was bedeutet ´Hunger auf Kunst und Kultur´?
Mehr Information zur Aktion gibt
es auf deren Homepage