Partei
Von: Florian Ladenstein (27.8.2018)
Nach der Kritik am diskriminierenden Burkiniverbot im Gablitzer Schwimmbad kam es durch einen Schildertausch nun zu einem Ablenkungsmanöver des Bürgermeisters. Anstatt sich der sachlichen Kritik zu stellen, dass es keinerlei Belege für die behauptete mangelhafte Hygiene von Burkinis gibt, zeigt sich Bürgermeister Cech dadurch absolut populistisch und uneinsichtig. Quasi über Nacht wurde von ihm das von vielen Seiten kritisierte Schild des Burkiniverbots mit einer diplomatisch wirkenderen Version ausgetauscht – diskriminierend und tatsachenwidrig bleibt es aber dennoch.
Statt zumindest zu dem selbst eingeführten Burkiniverbot zu stehen, wurde es vom Bürgermeister zur Ablenkung reflexartig ausgeweitet. Das Verbot wird dadurch aber nur noch jenseitiger – denn einen Burkini aus extra angefertigtem Badestoff jetzt im selben Atemzug mit einem Nachthemd oder Unterwäsche zu verbieten, ist an Beliebigkeit kaum noch zu übertreffen. Das eine ist angemessene Schwimmkleidung, das andere klarerweise nicht. Somit wird das lächerlich begründete Burkiniverbot an der aktuellen Hygienesituation auch nichts ändern, aber Menschen unweigerlich ausgrenzen.
Festzuhalten ist auch, dass der Bürgermeister mit dem Verbot Frauen dezidiert vorschreiben will, dass sie mehr von ihrem Körper und ihrer nackten Haut zu zeigen haben – das ist in jeder Hinsicht absolut inakzeptabel. Frauen kämpfen seit jeher für mehr Selbstbestimmung, nicht dafür dass Männer ihnen vorschreiben was sie anzuziehen haben. Neben der Aufhebung des diskriminierenden Verbots ist es damit auch höchste Zeit für eine Entschuldigung.
Das ursprüngliche Verbotsschild:
Die „diplomatischere“ Version: