Von: LIGA (1.2.2022)
Nach dem offenen Brief der GRÜNEN Liste zur Einberufung einer Sondersitzung zum Ortszentrum in Gablitz zeigten lediglich die NEOS Unterstützung. Angesichts der Weigerung der anderen Parteien, über die Bedenken aus der Bevölkerung zu sprechen, machten GRÜNE und NEOS vor dem Gemeindeamt symbolisch auf das Diskussionsverbot zu den umstrittenen Plänen aufmerksam.
Demokratie wird mit Füßen getreten
“Es kann aus zahlreichen Dokumenten, Protokollen und Amtsblättern
nachvollzogen werden, wie die Gemeinde dieses Projekt unterstützt hat. Es ist
aber scheinbar vollkommen egal, mit wie vielen Unterlagen und Belegen fundierte
Kritik an den Zentrumsplänen geäußert wird. Die ÖVP weigert sich inhaltlich
zu diskutieren, und stempelt alles als Falschinformation ab. Es werden nicht nur
die Wünsche der Bevölkerung, sondern auch die Demokratie mit Füßen
getreten”, zeigt sich die neue Gemeinderätin Gina Wörgötter (GRÜNE Liste
Gablitz) über die fehlende Kommunikationsbereitschaft empört.
Bisher keine Diskussion
“Es ist nicht zu leugnen, dass die Wohnungsanzahl nun massiv höher ausfällt,
eine Vielzahl der angekündigten Infrastruktur nicht umgesetzt wird und es noch
immer keine Verkehrslösung gibt. Der Gemeinderat hat also 2019 ein Projekt mit
einer Umwidmung ermöglicht, das nun in Wirklichkeit um ein Vielfaches größer
dimensioniert kommen wird. Gesprochen wurde über diese Änderungen in
gewählten Gremien aber nie”, betont GRÜNEN-Fraktionssprecher Gottfried
Lamers.
Auch NEOS-Gemeinderat Norbert Sillhengst ortet großen Gesprächsbedarf. “Seit ich im Gemeinderat bin, wurde weder in einem Ausschuss noch in einer Gemeinderatssitzung über das Ortszentrum diskutiert. Seit zwei Jahren herrscht hier Funkstille”.
Sondersitzung gefordert
GRÜNE und NEOS beharren deshalb auf die Einberufung einer Sondersitzung und
hoffen, dass sich doch noch zwei Personen einer anderen Partei gesprächsbereit
zeigen. “Solange kein Bauprojekt am Gemeindeamt eingereicht ist, hat die
Gemeinde noch deutlich mehr Spielraum. Man könnte etwa aufgrund der
veränderten Umstände eine Bausperre aussprechen und die Bestimmungen im
Bebauungsplan nochmals nachschärfen. Dafür bräuchte es aber eine Sitzung und
Diskussionsbereitschaft von Seiten ÖVP, SPÖ und FPÖ. Es wird Zeit, das
Diskussionsverbot zum Ortszentrum aufzuheben”, appelliert Lamers.