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Von: LIGA (18.4.2024)
Bei der öffentlichen Anbindung in der Region gibt es aktuell noch große Lücken. Wer von Mauerbach Kreuzbrunn zur Bezirkshauptmannschaft Purkersdorf möchte, muss derzeit eine Fahrzeit von ca. einer Stunde in Kauf nehmen, inklusive längerem Fußweg. Mit dem Auto braucht man für die Strecke nicht mal zehn Minuten. Wenn ein Kind vom Gablitzer Hauersteig eine Fußballfreundin in Wolfsgraben besuchen will, muss man öffentlich derzeit mindestens eine bis zwei Stunden einplanen. Am Wochenende oder abends ist dies mit Bus und Bahn gar nicht machbar. Die GRÜNEN der Region drängen daher darauf, die bestehenden Lücken durch die Einrichtung eines regionalen Anrufsammeltaxis zu füllen.
Fertiges Konzept vorhanden
„Es gibt ein fertig ausgearbeitetes und gut durchdachtes Konzept für ein
regionales Anrufsammeltaxi – die Gemeinden müssten nur über ihren Schatten
springen und es auch gemeinsam umsetzen. Dann wäre es möglich, täglich von
05:00 Uhr Früh bis 02:00 Uhr in der Nacht mit den Öffis ans Ziel zu gelangen.
Mit Klimaticket sogar kostenlos“, meint Susi Klinser, grüne Gemeinderätin
aus Purkersdorf. Sie hat vor etwa zwei Jahren die Arbeitsgruppe ins Leben
gerufen, die den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in den Gemeinden zwischen
Mauerbach und Pressbaum vorantreiben wollte.
Gemeinden führten zum Scheitern
Alle 300 m waren in jeder Gemeinde Haltestellen für das Anrufsammeltaxi
vorgesehen. Ein Anruf oder eine Buchung via App hätte genügt, um vom
elektrisch betriebenen Kleinbus zum gewünschten Ziel gebracht zu werden. Das
Projekt scheiterte jedoch an den Gemeinden selbst – die erforderlichen
Beschlüsse wurden nicht gefasst. „Obwohl monatelang parteiübergreifend an
den Plänen gearbeitet wurde und eine echte Mobilitätswende in Griffweite war,
führten die ÖVP-geführten Gemeinden der Region schließlich zu ihrem
Scheitern. Wenn wir wollen, dass die Menschen vom Auto wegkommen, liegt es an
der Politik, Möglichkeiten dafür zu schaffen. Gäbe es andere politische
Mehrheiten in unseren Gemeinden, würde bereits in wenigen Monaten ein
praktisches Anrufsammeltaxi auf unseren Straßen unterwegs sein “, betont Gina
Wörgötter, grüne Gemeinderätin in Gablitz.
In anderen Regionen gebe es bereits sehr gut angenommene flexible Anrufsammeltaxis, etwa im Raum Mödling oder in Tulln. „Die Gemeindepolitik sollte jetzt die Chance ergreifen und allen Menschen ermöglichen gut von A nach B zu kommen – auch ohne auf das Auto angewiesen zu sein. Gerade für ältere Menschen und Jugendliche wäre ein Anrufsammeltaxi eine riesen Entlastung”, unterstreichen Klinser und Wörgötter gemeinsam.