Partei
Von: Florian Ladenstein (8.5.2015)
Am 8. Mai hat die Grüne Liste Gablitz ihre Forderung nach ernstgemeinter Vergangenheitsbewältigung erneuert
Es ist bezeichnend für Gablitz, dass es trotz mehrfacher Kritik noch immer einiges an geschichtlichem Aufhol- und Aufklärungsbedarf gibt. So stellt es für viele im Ort immer noch ein Tabu dar, offen über die Geschehnisse im 2. Weltkrieg zu sprechen. Wer allerdings der Ansicht ist, dass das Verschweigen der Gräueltaten alles ungeschehen macht, irrt gewaltig. Österreicherinnen und Österreicher waren am Holocaust tatkräftig beteiligt; wer das verschweigt, spuckt auf alle Opfer des Nationalsozialismus.
Leider machen ÖVP und SPÖ in Gablitz genau das – Denn im Gablitzer Gemeindeamt, das auf einem Grundstück einer von Nazis deportierten jüdischen Familie steht, wird noch immer das Nazi-Bild von Bürgermeister Krug gänzlich unkommentiert hingenommen; Das Nazi-Bild drinnen im Gebäude, die Gedenktafel der jüdische Familie, die wohl u.a. auch wegen ersterem deportiert wurde, draußen am selben Gebäude. Einer derart katastrophalen Symbolik wird in Gablitz Platz geboten.
Dabei gibt es von der Grünen Liste Gablitz bereits einen praktikablen Handlungsvorschlag: Bei der monotonen Galerie an Bürgermeistern, die ohnehin kein Mensch kennt, soll bei jedem einzelnen Porträt zumindest ein Zusatzschild, mit einem kurzen historischen Überblick über die Regierungszeit, angebracht werden. So würde dann bei Nazi-Bürgermeister Krug für alle klar ersichtlich werden, dass er durch und durch Nazi war.
Am 8. Mai 1945 wurde Österreich von den Alliierten vom Nazigräuel befreit. Wer am 8. Mai nicht feiert, hat in unseren Augen schon längst verloren. Am Tag der Befreiung gilt es jenen zu gedenken, die dafür gesorgt haben, dass das Naziregime besiegt wurde. Der 8. Mai muss endlich großer Gedenk-und Freudentag werden!